Durch die Betreuung verschiedener Individuen, aber auch durch diverse Eindrücke auf Social Media Plattformen, sind die folgenden Dinge wohl die, an welchen 95% der Trainierenden arbeiten müssen um langfristig erfolgreich zu sein.
Es ist nicht schlimm, wenn Du Dich in den folgenden Abschnitten wieder findest, es ist sogar wichtig, denn ich möchte, dass Du reflektierst und verstehst, was Deinen Progress momentan limitiert.
Um erfolgreich zu sein, muss man zuerst herausfinden was seinem Erfolg überhaupt im Wege steht – und darum soll es in diesem Artikel gehen.
Fehlende Consistency
Consistency bedeutet, eine Sache bzw. eine Strategie über einen langen Zeitraum immer und immer zu wiederholen.
Ich nenne diesen Punkt an erster Stelle, da es meiner Meinung nach bei den Meisten das schwächste Glied ist.
Du kannst den optimalen Trainingsplan, den perfekten Schlaf und eine super durchdachte und strukturierte Ernährung haben – wenn Du diese Dinge nicht Tag für Tag über einen langen Zeitraum (ich rede hier von Monaten und Jahren) ausführst, dann wirst Du nicht zum Ziel kommen.
Erfolg braucht Zeit, viel Zeit. Um Deinen Zielen nachhaltig und langfristig näher zu kommen, musst Du jeden einzelnen Tag daran arbeiten.
Das kann langweilig werden und Du wirst nicht jeden Tag das Gefühl haben, besser zu sein, was uns zum zweiten Punkt führt.
Fehlende Patience
Geduld ist einer der wichtigsten Faktoren um erfolgreich zu werden, sei es im Sport aber auch in allen anderen Aspekten im Leben.
Diese fehlt uns meistens. Diese lässt uns aufgeben, wenn wir vielleicht schon näher am Ziel sind als gedacht.
Wie oben bereits gesagt, braucht Erfolg Zeit – und Zeit ist nunmal ein Faktor den wir nicht beeinflussen bzw. beschleunigen können.
Du musst dem Ganzen Zeit geben. Es ist nicht einfach, aber ziemlich simpel – mache Dinge über eine lange Zeit richtig und Du wirst erfolgreich sein.
Erwarte nicht zu viel in kurzer Zeit. Wenn wir schon bei Erwartungen sind…
Falsche Erwartungshaltung
Erwartest Du, dass Du in acht Wochen ein neuer Mensch bist, obwohl all Deine Stellschrauben zuerst einmal eingestellt werden müssen?
Holst Du Dir einen Coach weil Du denkst, dass er dann die Arbeit für Dich machen kann?
Eines der grössten Probleme in der ganzen Fitnessindustry ist ein unrealistisches Bild auf das was möglich ist.
Wenn Du eine super geile 10 Wochen Transformation siehst, kann diese zwar realistisch sein, Du weisst aber nicht was die 50 Wochen davor alles perfektioniert wurde, um so eine Entwicklung überhaupt möglich zu machen.
Zudem kannst Du nicht einen Outcome von 100% erwarten, wenn Du nur 60% investierst – das wird nicht passieren.
Deine Aktionen müssen sich mit Deinen Ambitionen decken. Nur der “Wille” etwas zu ändern reicht leider nicht – Du musst ausführen.
Alles oder Nichts
Im Gegenteil zu der falschen Erwartungshaltung, gibt es auch ein Extrem, was Dir mittel- und langfristig nicht den gewünschten Erfolg bringt – weil Du es nicht mit Deinem Leben vereinbaren kannst.
Es muss nicht immer Alles oder Nichts sein. Manchmal ist es zielführender stetig 85% zu geben und dies dafür über einen langen Zeitraum (siehe erster Punkt im Artikel).
Denn Consistency und Patience stehen immer über dem vollständigen Optimum – vergiss das nicht.
Immer 100% geben zu wollen, dann aber alles hinzuschmeissen wenn Du mal nicht in der Lage dazu bist, lässt Dich im Kreis drehen. 90 Wochen 90% zu geben wird Dir weitaus mehr bringen als 10 Wochen 100% zu geben.
Nachdem wir uns nun ein paar generelle Probleme angesehen haben, möchte ich noch auf drei Faktoren eingehen, die eher mit dem Training zu tun haben – vielen aber genauso zum Verhängnis wird.
Fehlende Intensität
Ich weiss nicht, wie oft ich schon über dieses Problem geschrieben habe, aber es ist immer noch eines.
Deine Sätze müssen, sie müssen, genug nahe am Muskelversagen sein, wenn Du ein anständiges Mass an Muskeln aufbauen willst. Und ich möchte das auch nicht weiter ausführen, die Wichtigkeit wird in anderen Artikeln genügend betont und erklärt.
Es führt nichts drum herum. Sei kein Idiot – geh drauf!
Fokus auf Technik
Der von mir meist verwendete Satz in Technik Feedbacks wird wohl folgender sein: “Verlangsame Deine Exzentrik.”
Wenn Dein Ziel Muskelaufbau ist, dann wirst Du nur mit Gewicht von A nach B bewegen nicht die gewünschten Resultate erzielen, ausser Du hast eine Wahnsinns Genetik.
Wir sollten immer versuchen, uns ein gegebenes Gewicht so schwer wie möglich zu machen und die grösstmögliche Spannung auf die Zielmuskulatur zu bringen – denn das bringt die Fasern zum wachsen.
Eine kontrollierte Bewegung beugt aber auch Verletzungen vor und bringt Dir langfristig in allen Aspekten mehr. Longevity und so, comprende?
Overanalyzing
Der letzte Punkt ist einem Phänomen gewidmet, welches sehr oft auftritt und bei welchem ich als Coach auch vielen Trainees eine gewisse Last abnehmen kann.
Während es zweifellos Sinn macht, seine Progressions im Training, gewisse Parameter wie Schlaf, Ernährung oder Stress zu messen und das was man tut, immer wieder zu analysieren, verfallen viele Leute in ein Overanalyzing.
Wie kann das Training noch perfektioniert werden? Sollte ich noch mehr Parameter messen? Soll ich vielleicht doch 5 Gramm Carbs mehr vor dem Training essen? Mach Supplement XY eher um 22 oder um 22:30 Uhr Sinn?
You get the point.
Der stetige Drang zur Verbesserung führt meist zu Stillstand, denn es wird konstant etwas geändert, obwohl man eigentlich nur für eine längere Zeit genau das machen sollte, was man gerade macht.
Trainiere einen Plan mal für mehrere Monate, hitte Deine Makros auf einer Daily Bases und priorisiere Deinen Schlaf jeden einzelnen Tag.
Verkompliziere es nicht, denn auch hier gilt: Consistency wins.
Deine Logbook Numbers gehen hoch? Deine Nutrition und Schlaf sind on Point? Dein Gewicht geht stetig nach oben? – Perfekt, mach weiter.
Solange etwas funktioniert, gibt es keinen Grund etwas zu verändern.
Da wir nun am Ende dieses Artikels angekommen sind und ich hoffe, dass Du das ein oder andere daraus mitnehmen konntest, fassen wir nochmal kurz zusammen:
Mach einen Plan, welchen Du einhalten kannst und führe diesen über einen laaaangen Zeitraum aus. Priorisiere die Intensität und Technik im Training, führe Logbuch, werde stärker und verkompliziere es nicht.
In einem Jahr wirst Du Dir selbst danken.